Die Kunst des Krieges
Die Kriegsreaktion auf die Verhandlungen
Manlio Dinucci
"Sie haben unsere Demokratie angegriffen. Wir kümmern uns nicht um Ihre Dementis, wie heruntergekommene Spieler. Wenn Sie diese Haltung einnehmen, werden wir es als einen Akt des Krieges betrachten ". So hätte, laut Thomas Friedman, bekannter Kolumnist der New York Times, Trump es Putin auf dem Gipfel in Helsinki sagen sollen.
Er wirft dem russischen Präsidenten vor, "die NATO anzugreifen, einen fundamentalen Stützpfeiler der internationalen Sicherheit, Europa zu destabilisieren sowie Tausende von syrischen Flüchtlingen zu bombardieren, und sie zu zwingen, nach Europa zu flüchten".
Dann beschuldigt er den Präsidenten der Vereinigten Staaten, "den Eid auf die Verfassung verleugnet zu haben" und "ein Agent des russischen Geheimdienstes", oder bereit zu sein, diese Rolle zu spielen.
Was Friedman mit provokanter Sprache ausdrückt, ist die Position einer mächtigen innenpolitischen und internationalen Front (von der die New York Times einer der Hauptstimmen ist) die im Gegensatz zu den US-Russland-Verhandlungen steht, die mit der Einladung Putins ins Weiße Haus fortgesetzt werden sollen.
Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied. Während die Verhandlung noch keine Fakten hervorgebracht hat, wird der Widerstand gegen die Verhandlung nicht nur in Worten, sondern vor allem in Fakten ausgedrückt.
Die Atmosphäre der Entspannung unterschlagend, intensiviert das planetare Militärsystem der Vereinigten Staaten seine Kriegsvorbereitungen vom Atlantik bis zum Pazifik.
Ø Nachdem eine US-Panzerbrigade mit hundert Panzern und tausend Militärfahrzeugen in Antwerpen gelandet war, traf eine US-Luftwaffe mit 60 Kampfhubschraubern in Rotterdam ein. Diese und andere US/NATO-Streitkräfte werden in der Nähe des russischen Territoriums eingesetzt, als Bestandteil der Operation Atlantic Resolve, die 2014 gegen die "russische Aggression" gestartet wurde.
Ø In der Anti-Russland-Funktion forderte Polen die ständige Präsenz einer US-Panzereinheit auf seinem Territorium und bot an, jährlich 1,5 bis 2 Milliarden Dollar zu zahlen. Gleichzeitig intensiviert die NATO die Ausbildung und Bewaffnung der Truppen in Georgien und der Ukraine, beides Kandidaten für den Beitritt zum Bündnis an der Grenze zu Russland.
Ø Unterdessen begrüßte der US-Kongress mit allen Ehren Andriy Parubiy, Gründer der ukrainischen Nationalsozialistischen Partei (nach dem Vorbild der Nationalsozialistischen Partei Adolf Hitlers), Chef der von der NATO im Maidan-Putsch eingesetzten neonazistischen paramilitärischen Gruppen.
Ø Das NATO Kommando von Lago Patria (JFC Naples) - unter dem Befehl von US Admiral James Foggo, der auch die US Naval Forces in Europa sowie jene für Afrika leitet - ist in vollem Gange, um die große Übung Trident Juncture 18 zu organisieren, an der 40.000 Soldaten, 130 Flugzeugen und 70 Kriegsschiffe aus über 30 Ländern teilnehmen, einschließlich der NATO-Partner Schweden und Finnland.
Ø Die Übung, die im kommenden Oktober in Norwegen und den angrenzenden Meeren stattfinden wird, wird ein Szenario der "kollektiven Verteidigung" simulieren, offenkundig gegen die "russische Aggression".
Ø Im Pazifik findet vom 27. Juni bis 2. August die große Marineübung Rimpac 2018 statt - organisiert und geleitet von USINDOPACOM, dem US-Kommando für den Indischen und Pazifischen Ozean - mit der Teilnahme von 25.000 Seeleuten und Marinesoldaten, über 50 Schiffen und 200 Kriegsflugzeugen.
Ø Die Übung - an der auch Frankreich, Deutschland und Großbritannien beteiligt sind - richtet sich eindeutig gegen China, das Admiral Phil Davidson, Kommandant von USINDOPACOM, bezeichnet als "große rivalisierende Macht, die die internationale Ordnung untergräbt, um den Zugang der USA zur Region zu verringern und zum Hegemon der Region zu werden.
Wenn Trump den chinesischen Präsidenten Xi Jinping trifft, wird Friedman ihn der Mitwisserschaft nicht nur mit dem russischen, sondern auch mit dem chinesischen Feind bezichtigen.
(il manifesto, 24. Juli 2018)
Übersetzung: K.R.
NO WAR NO NATO
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